Die Nachricht vom Tod des Freundes und Förderers des Musikvereins Fahrenzhausen hat uns sehr schwer getroffen. Nach all den Jahren, in denen sich Heini Stadlbauer so sehr für den Verein und den Musikunterricht, aber auch das kulturelle Leben in der Gemeinde Fahrenzhausen engagiert hat, ist dieser Verlust – nicht nur für den Verein – ein besonders herber.
Heini war im wahrsten Sinne des Wortes ein Mann der ersten Stunde. Er war Gründungsmitglied des Vereins und im Gründungsausschuss als Unterstützer des Gründungsvorstands aktiv. Nach der Gründung baute er innerhalb von nur drei Monaten den Unterrichtsbetrieb komplett auf. Damit war er federführend dabei, das zentrale Element unseres Vereins mit Leben zu füllen. Hierzu musste er passende Lehrkräfte akquirieren, anfangs zusammen mit Christa Graf, später in Eigenverantwortung. Auch nötige Räume musste er erst finden, da der Verein ja keine eigenen besitzt. Mit diesen Lehrkräften und Räumen konnte dann der Unterricht geplant werden. Dieses vielschichtige Optimierungsproblem musste gelöst werden, so dass nicht nur alle Lehrer, Schüler und Räume unter einen Hut gebracht werden – nein, auch Busfahrzeiten, Schulschluss und andere Aktivitäten der Schüler mussten berücksichtigt werden. Heini hatte sich als erster dieser Herausforderung gestellt und hat sie über viele Jahre hervorragend gelöst. Für den Unterrichtsbetrieb, der dank ihm bereits nach drei Monaten mit über 100 Schülern und acht Lehrern stattfand, hat er zudem eine komplette Datenbank aufgesetzt, in der alle Informationen, von den Telefonnummern über die Kontodaten bis hin zu den Wünschen zur Unterrichtszeit hinterlegt waren. Diese Datenbank wird nach über 25 Jahren Bestehen des Vereins immer noch für die komplette Unterrichts- und Gebührenabwicklung genutzt. Auch das aktuelle Gebührensystem des Unterrichtsbetriebs geht auf einen Vorschlag von Heini zurück. Obwohl das alles schon ein einmalig großer Beitrag für den Verein war, übernahm er von 2008 auch noch das Amt des ersten Vorstands vom ersten Gründungsvorstand Hans Völkl und füllte diese Position für sechs Jahre bis 2014 aus. In diese Zeit fällt auch die Phase, in der der Musikverein so viele Schüler und Lehrer hatte wie davor und danach nicht mehr.
Erst mit seiner Wahl zum ersten Bürgermeister der Gemeinde Fahrenzhausen legte er seine Ämter beim Musikverein nieder, um neutral die Gemeinde mit all ihren Vereinen vertreten zu können. Nach seiner aktiven Zeit von 18 Jahren war er aber immer stets helfend tätig. Sei es die Datenbank auf neue Bedürfnisse umzuprogrammieren oder neue Ausschussmitglieder in der Datenbank zu schulen. Auch hat er mit der Unterbrucker Tanzlmusi bei all unseren Volkstänzen aufgespielt und im Musical „Der Schmetterling mit den blauen Schuhen“ – anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläum – eine Schauspielerrolle übernommen und so zur Bereicherung des kulturellen Lebens in Fahrenzhausen beigetragen. Aufgrund dieses umfangreichen Engagements über so viele Jahre wurde er auch im Rahmen des 20-jährigen Vereinsjubiläum zum Ehrenmitglied ernannt. Diese Ehrung wurde erst zweimal seit Bestehen des Vereins vergeben.
Neben dieser sicher nicht vollständigen Aufzählung an Aufgaben und Ämtern, steht seine besondere Art. Er war – je nach Aufgabe – fokussiert, planvoll, flexibel, effizient, kreativ und pragmatisch. Aber über allem strahlte seine herzliche, hilfsbereite und tatkräftige Art, die wir sehr vermissen werden.
Entsprechend schwer fällt uns vom Vereinsausschuss und -vorstand der Abschied von ihm, von seiner Unterstützung und seiner positiven Art. Unser Verein verliert mit ihm einen der größten und längsten Freunde und Förderer. Aber unsere Gedanken gelten vor allem seiner Familie, die mit ihm so viel mehr verliert als der Verein.
Somit bleibt uns leider nur ein „Herzliches vergelts Gott lieber Heini“ zum Abschied.